Wenn die Worte fehlen... richtig kondolieren

Einem Menschen in Trauer etwas Tröstliches zu sagen, fällt nicht leicht. Nutzen Sie am besten eigene, persönliche Worte – so wie man im Alltag auch spricht. Komplizierte Sätze und schwülstig klingende Verse werden zwar in Gedichten, nicht jedoch im Alltag genutzt. Worte wie Ableben, Entschlafen oder Kondolenz wirken eher befremdlich.

Authentisch ist es dabei, seine eigenen Gefühle auszudrücken: „Ich bin sprachlos“, „Ich bin erschüttert“, „Ich bin sehr traurig“. Benennen Sie schöne Erinnerungen, die Sie mit dem Verstorbenen verbinden:„Er war so ein netter/fröhlicher/freundlicher Mensch“, „Er trug ja immer diese rote Hose“, „Die gemeinsamen Abende werden mir/uns fehlen“. Dadurch drücken Sie Ihre Wertschätzung für den Verstorbenen aus. Signalisieren Sie den trauernden, engsten Angehörigen Ihre Unterstützung und seien Sie für sie da.

Vermeiden Sie Aussagen wie „Es ist besser so“, „es hatte seinen Grund“, „Du fühlst dich sicher furchtbar“, „Ich kann mir vorstellen, wie es dir geht“ o.ä. Derartige Aussagen verletzen die Angehörigen leicht. Auch „Du wirst darüber hinwegkommen“, „Du findest bestimmt jemand neues“, „Bald wird es dir besser gehen“ etc. sind nicht zielführend. Den trauernden Angehörigen wird es zwar dereinst besser gehen, jedoch weiß niemand wann. Lassen Sie den Menschen Zeit, ihre Trauer zu verarbeiten. Bleiben Sie ganz bei den Emotionen der Angehörigen und relativieren Sie die Trauer nicht, etwa „Das war ja damals bei mir genauso“, oder „Da hatten wir es ja sogar noch schlimmer angetroffen“. Jeder trauert für sich selbst und Emotionen können sich von Mensch zu Mensch stark unterscheiden. Bleiben Sie thematisch bei der betroffenen Person.

Lesen Sie hier unseren Trauerknigge